Steuerreform 2015: Lohnsteuer
Vor wenigen Tagen wurde das Lohnsteuermodell vorgestellt, auf das sich SPÖ und ÖVP geeinigt haben. Im Folgendem wird illustriert, wie sich das Reformmodell vom bisherigen Modell und den ursprünglichen Vorschlägen von SPÖ und ÖVP unterscheidet.
Lohnsteuermodelle
Die folgenden Graphiken basieren in der Methodik und den einhergehenden Modellfehlern jenen vom letzten Artikel, in welchem die jeweiligen Modellvorschläge von SPÖ und ÖVP verglichen wurden. Das Modell der Steuerreform 2015 kennt neben den Stufen bei 11.000 EUR (25%), 18.000 EUR (35%), 31.000 EUR (42%), 60.000 EUR (48%) und 90.000 EUR (50%) noch eine weitere Stufe bei 1.000.000 EUR (55%). Aus Gründen der Darstellbarkeit wurde darauf verzichtet die Skala der Bruttomonatsgehälter auf diese Größen zu erweitern.1
(Auf die Graphik klicken um auch die Lohnsteuer zu sehen.)
Nettogehälter
Um die beiden Modelle von SPÖ und ÖVP zu vergleichen, betrachten wir in der folgenden Graphik die Differenz zum Nettogehalt im aktuellen Modell:
Bis zu einem Monatsgehalt von ca. 8200 EUR ist das Reformmodell ein “Kompromiss” in dem Sinn, dass die Nettoersparnisse zwischen jenen der Modelle der SPÖ und ÖVP liegen. Ab 8200 EUR hingegen ist das Reformmodell ungünstiger als beide vorangegangenen Modellvorschläge.
In der folgenden Graphik ist die Differenz der Nettogehälter zum aktuellen Modell relativ zum Nettogehalt abgebildet:
Der relative Gewinn ist bei einem Monatsgehalt von 3250–3300 EUR am höchsten, ab 3300 EUR nimmt der relative Zugewinn konstant ab, und stabilisiert sich erst zwischen 5900–8400 EUR wieder, um von da an stets abzunehmen.
Quellen und Modellfehler
Die Berechnung der Graphiken beruht wesentlich auf einem vergangenem Artikel über die Berechnung von Nettogehältern und über die Lohnsteuermodelle der SPÖ und ÖVP im Vergleich. Letzterer Artikel führt auch Aspekte über Modellfehler in der Berechnung der Nettogehälter aus. Die obigen Graphiken wurden mit dem python script bruttonetto.py erzeugt, welches aus Gründen der Nachvollziehbarkeit zur Verfügung gestellt wird. Für etwaige Korrekturen bin ich sehr dankbar.
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Eine logarithmische Skala für Bruttogehälter erschiene mir mehr ein politisches Statement zu sein, als der objektiven Darstellung zu dienen. ↩